Confiteor 2

Mit mir wird’s, politisch gesehen, immer schlimmer. Nicht, dass ich ratlos wäre, oder meine Position (die ohnehin eine verlorene ist, da liberal) wanken würde, nein, es ist mehr so, dass sich in mir immer der Gedanke verfestigt, dass es einfach nicht lohnt, sich, zumal emotional, für oder gegen etwas zu engagieren oder gar zu ereifern.

Harris oder Trump? Kickl oder der andere? Impfen oder nicht impfen? Merz oder Scholz?
Putin oder nicht Putin? Souschelmidia oder keine Souschelmidias?

Alle Unternehmungen, alles Gutgemeinte, alles anfänglich schön und gut scheinende, alles richtig und aufrichtig sich präsentierende, geht dann doch durch die Hände eines umgekehrten König Midas: Es wird zu Scheiße. Grosso modo.

Kein Grund zur Verzweiflung! Aber nicht doch.

Es ist halt so, wie in diesen vielen Jahren, in denen ich für verschiedene Theater gearbeitet habe: Das meiste war Mist, und die Anstrengung, Mühe und Streitereien nicht wert. Aber dazwischen kam immer wieder mal ein Ding daher, selten genug, aber doch, es kam, so dass man weitermachen mochte, da es schlicht großartig war. Und zwar in jeder Hinsicht.

Danach kamen wieder die Nieten. Aber man wusste doch, es gab dieses Ding …
«Keep on truckin’“, wie Free Wheelin’ Franklin von den Freak Brothers zu sagen pflegte. (vielleicht war’s auch ein anderer)