Der wichtigste Satz überhaupt

Sind wir nicht alle ein wenig wie die Leute (nein, nicht „Menschen“) die Verschwörungstheorien anhängen?
Wieso ich diese Frage stelle? Ganz einfach. Wie oft hört man den Satz, diesen wichtigsten Satz überhaupt: «Ich habe mich geirrt.“

Und eben: Es sind nicht nur Anhänger abstruser Verschwörungstheorien, die lieber stürben, als diesen Satz zu sagen. Aber nicht doch. Sie quellen aus allen politischen Löchern, vor allem linken Löchern, was nicht weiter verwunderlich ist, denn hier werden viele Irrtümer gerade offenbar, und nicht nur bei FPÖ-Wählern, die Zeugen wurden, wie sich ihre Heroes als gierige Korruptionisten, Lügner und Straftäter entpuppten. Schulterzucken.
Nein, sie haben sich nicht geirrt, so wie viele der sozialdemokratischen und linken Russenfans, die Putin immer noch für einen feinen Kerl halten, der von einer völlig enthemmt aggressiven NATO ins Eck gedrängt wurde, und nicht für einen Faschisten und Banditen.

Und jene alten Linken aus den 70-ern, die immer noch ihre abgepackten Kommisätze auf die Welt loslassen, um die Realität zu zwingen, sich ihrer Ideologie anzupassen.
Haben sie sich geirrt? Aber nicht doch. Israel ist auch nach dem beispiellosen Massaker vom 7. Oktober noch immer „der Büttel des amerikanischen Imperialisten“.

Und so geht’s dahin.

Goethe sagte: Es irrt der Mensch, solang er strebt.
Goethe hatte recht.
Der Irrtum ist jenen vorbehalten, die noch streben. Das Streben ist die Bedingung des Irrtums. Ohne Streben (vielleicht nach Einsicht, Wahrheit, Verbesserungen) kein Irrtum, sondern Beton, Dumpfheit, Dummheit und kalte, bornierte Ideolgie.

Aber ich kann mich irren. Und Goethe auch.

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