Das Sprüchemuseum (166)

„Der Fremde ist wie ein Einheimischer zu behandeln, heißt es schon in der Bibel.“

Tobias Bilz, Landesbischof der evangelisch-lutherischen Kirche Sachsens

Wir sagen: Das ist ja das Tolle an der Bibel (und auch am Koran), es ist für jeden etwas dabei. Für die Kriegsgurgel: «Nicht den Frieden bringe ich euch, sondern das Schwert“ und auch für die masochistisch veranlagte Pussy: „Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die linke hin.“

So ist für jeden gesorgt, in diesen alten Märchenbüchern, und auch für Bischöfe, die sich was passendes zum Thema aussuchen können.

Aber wir schließen nicht ganz aus, dass der Bischof es nicht so gut gemeint hat, wie es vielleicht den Anschein macht …

Meine Stadt. Meine Stadt?

Immer öfter drängt sich mir die Frage auf: Wer hat eigentlich diese überhitzte, von stetem Baulärm erfüllte, und von Touristenhorden heimgesuchten Baugrube zur «lebenswertesten Stadt der Welt“ gekürt?
Waren es Gremien aus Taubblinden, oder ein betrunkenes Konsortium aus revanchistischen Ischgelianern, oder eine zugekokste Comedytruppe, die selber mal ein bisschen Spass haben wollte, und nicht nur immer andere bespassen?

Vor den Kaffeehäusern Touristenschlangen, die die Tränke von Thomas Bernhard begaffen wollen, und in meinem Stammcafé hat der junge Wirt fast nur noch zu tun, um hereinströmende Horden abzuweisen.

Ich lebe seit 7 Jahren auf einer Baustelle, die abwechselnd und oft auch gleichzeitig vorne, hinten, oben, unten, rechts und links zugange ist, nicht zu reden, von all den Elektrohämmern deren Sound meinen Weg ins Gym orchestrieren. Und dies ist kein Einzelschicksal, wie man vielleicht meinen könnte. Wer hinhört, kann diesen Song vielstimmig hören.

Nichts kommt je zu einem Ende. Weder die Baustellen noch die Hitzewellen (bereits annährend 50 Tropennächte dieses Jahr, und bis auf wenige Ausnahmen 30-36 Grad. Täglich. Seit Mitte Juni.

Nicht zu reden von der Unfreundlichkeit der Einegborenen, auf der ihr ganzer Stolz ruht. Bauschloch-Fressen in den Straßen, und was sich im Gym abspielt, davon mag ich nicht reden, um mir nicht den Vorwurf des Rassismus einzuhandeln.

Also gut, Leute, es ist an der Zeit mich zu beneiden, als Bewohner der lebenswertesten Stadt der Welt.
Sie wird sich vielleicht wieder an ihren Job erinnern, wenn der Winterregen kommt, und es nass , kalt und windig wird, und eine Ahnung zulässt, wie es damals war, als Wien noch so großartig depressiv und dunkel war, und man im Ausland ein mitleidiges Lächeln erntete, wenn man sagte, dass man in Wien lebt.

Aber dieses Lächeln, so schätze ich, wird man bald wieder zu sehen bekommen: In den Gesichtern von Leuten aus Gföhl …

Beten Sie!

Wie vollkommen traurig, beschissen und verrückt muss deren Leben sein, die an diese Orte fahren, viel zu viel Geld dafür ausgeben und es „Ferien“ nennen.
Falls Sie gläubig sind: Beten Sie für diese armen Seelen im Touristen-Purgatorium. Und beten Sie zweimal für die Armen, für die es noch die Hölle ist, an diesen Orten leben zu müssen.

Im Frauensport wird nur noch Deutschland siegen

Da wir nun erfahren haben, dass das IOC das Geschlecht von Sportler*Innen anhand des Pass-Eintrages zulässt, wird Deutschland, wo das Geschlecht durch das persönliche Fühlen bestimmt wird, in den nächsten Jahren den gesamten Frauen-Sport dominieren, zumal dann „gefühlte“ Frauen, die eigentlich biologische Männer sind, gegen „reine“ Frauen antreten dürfen.

Das wird sicher ein Spaß und „ a gmahte Wiesen» für die „Frauen». Leider nicht für die biologischen.
Aber wir wollten es ja so. Oder?

Der wichtigste Satz überhaupt

Sind wir nicht alle ein wenig wie die Leute (nein, nicht „Menschen“) die Verschwörungstheorien anhängen?
Wieso ich diese Frage stelle? Ganz einfach. Wie oft hört man den Satz, diesen wichtigsten Satz überhaupt: «Ich habe mich geirrt.“

Und eben: Es sind nicht nur Anhänger abstruser Verschwörungstheorien, die lieber stürben, als diesen Satz zu sagen. Aber nicht doch. Sie quellen aus allen politischen Löchern, vor allem linken Löchern, was nicht weiter verwunderlich ist, denn hier werden viele Irrtümer gerade offenbar, und nicht nur bei FPÖ-Wählern, die Zeugen wurden, wie sich ihre Heroes als gierige Korruptionisten, Lügner und Straftäter entpuppten. Schulterzucken.
Nein, sie haben sich nicht geirrt, so wie viele der sozialdemokratischen und linken Russenfans, die Putin immer noch für einen feinen Kerl halten, der von einer völlig enthemmt aggressiven NATO ins Eck gedrängt wurde, und nicht für einen Faschisten und Banditen.

Und jene alten Linken aus den 70-ern, die immer noch ihre abgepackten Kommisätze auf die Welt loslassen, um die Realität zu zwingen, sich ihrer Ideologie anzupassen.
Haben sie sich geirrt? Aber nicht doch. Israel ist auch nach dem beispiellosen Massaker vom 7. Oktober noch immer „der Büttel des amerikanischen Imperialisten“.

Und so geht’s dahin.

Goethe sagte: Es irrt der Mensch, solang er strebt.
Goethe hatte recht.
Der Irrtum ist jenen vorbehalten, die noch streben. Das Streben ist die Bedingung des Irrtums. Ohne Streben (vielleicht nach Einsicht, Wahrheit, Verbesserungen) kein Irrtum, sondern Beton, Dumpfheit, Dummheit und kalte, bornierte Ideolgie.

Aber ich kann mich irren. Und Goethe auch.