Aus Sand Nägel machen

Eine knifflige Aufgabe: Einen großen, beinahe mächtigen Ast eines Ahorns abzusägen, im fast senkrechten, unterholzverwachsenen Gelände. Der Ast in etwa sieben Meter Höhe, und keine Chance ihn mit einer Leiter zu erreichen. Und wenn, dann wäre die Operation zu gefährlich, da es keine Garantie gibt, dass der Ast nicht den Säger erschlägt.

Was tun?

Ich habe lange Zeit fürs Theater gearbeitet, und wenn die Regie einen Regen wollte, der aber nicht den Boden erreichen durfte, dann war dies nicht die Grenze des Machbaren. Man fand irgendwann eine Lösung, und zwar eine, die nichts kosten durfte. Das Budget winzig, die Ansprüche gigantisch.

Aus Sand Nägel machen, das war das Können, das verlangt wurde. Und es war in gewisser Weise glücklich machend, wenn eine Idee funktionierte. Immer war es das. Es war nicht die Umsetzung für die Regie, die happy machte, sondern dass eine gefinkelte Idee tatsächlich funktionierte.

So wie der Ast dann fiel, nachdem ich vieles durchdacht, vieles im Geiste durchgespielt, viel recherchiert, viel gebrütet hatte, und Vorrichtungen gebastelt und ausprobiert hatte.
Er fiel. Niemand wurde verletzt. Und wie gesagt: Es war nicht das Fallen des Astes, der happy machte, sondern, die ausgeklügelte Idee, die dazu gebraucht wurde. Und das mit den beschränkten Mitteln, die zur Verfügung standen. Aus Sand Nägel machen, eben.

Also, wenn ihr mal ein technisches Problem habt: Ihr wisst, wo ihr mich findet.